Auf den Standpunkt kommt es an...
Kamera Perspektiven unterstützen die Bildwirkung. Schon in Zeiten als es noch keine Fotografie gab haben sich die Maler der Perspektive bedient, um ihre Bildaussage zu unterstreichen. Daher können wir von den Malern lernen und dieses Wissen in der Fotografie anwenden. Entsprechend geschickt und gekonnt eingesetzt wirkt die richtige Perspektive wahre Wunder.
Ich zeige Dir hier, welche Perspektiven es gibt und wie sie wirken. Zunächst beginne ich mit den weitgehend bekannten „Blickwinkeln“.
1. Normalperspektive
Die Normalperspektive ist die gewöhnliche, die klassische der Kamera Perspektiven. Kennzeichen dieser Perspektive ist, dass du das Motiv auf Augenhöhe fotografierst. Wie wählen diese Kameraperspektive unbewusst - für 90% unserer Aufnahmen. Weshalb ist das so?
Es ist bequem aus dem Stand heraus zu fotografieren. Und wofür ist diese Perspektive sinnvoll? Sie ist gut geeignet deine Umgebung so abzubilden, wie du sie sieht. Und da man bei dieser Perspektive seinem gegenüber auf Augenhöhe begegnet, ist sie ideal für Porträts. Sowohl bei Menschen als auch bei Tierporträts, denn Fotos wirken immer besonders lebendig, wenn das Gegenüber uns in die Augen, sprich frontal in die Kamera, schaut.
2. Froschperspektive
Alles was unterhalb der normalen Augenhöhe liegt, wird Froschperspektive
genannt. In der Fotografensprache wird dieser Blickwinkel Untersicht genannt. Dabei kommt es zu einer perspektivischen Verzerrung, die dazu führt, dass alles größer wirkt. In der Modefotografie verlängert man so die Beine des Models – streckt den Körper. Da gibt es die Sondervariante „Bauchnabelperspektive“, meist kombiniert mit einer 85er Brennweite
Personen wirken mächtig, dominant und ein kleines Hochhaus wirkt fast wie ein Wolkenkratzer.
In der Malerei wurde diese Untersicht genutzt, um z.B. Herrscher darzustellen, die auf ihre Untertanen blicken.
Der Einsatz dieser Perspektive erfolgt wie aufgeführt oft in der Modefotografie aber auch, um feierliche Momente hervorzuheben, z.B. bei Hochzeiten.
3. Vogelperspektive
Diese zum zweiten Abschnitt gegensätzliche Perspektive wird auch Obersicht genannt. Fotografierst Du von oben, werden bei Porträts z.B. die Augen in ihrer Wirkung etwas größer. Gut geeignet ist diese Perspektive auch, um eine Person klein und verletzlich wirken zu lassen.
Aber auch die Drohnenfotografie führt dazu, dass diese Perspektive zunehmend populär wird.
Nun wird es etwas ausgefallener.
4. Panoramaperspektive oder auch Totale
Das sind typische Weitwinkelperspektiven. Nichts stört die Aufnahme von Landschaften, Städten oder Personengruppen. Das Panorama vermittelt einen Gesamtüberblick über die ganze Szene und bietet eine räumliche Orientierung.
5. Halbtotale
In der Halbtotalen liegt der Fokus liegt auf dem Motiv im Vordergrund, der Hintergrund ist weitestgehend eliminiert. Oft werden Personen in der Halbtotalen von der Hüfte aufwärts fotografiert. Damit kannst Du Beziehungen zwischen den Personen gut auf dem Bild in Szene setzen und man erkennt die Gesichter noch sehr gut.
6. Kreativperspektive
Unter dieser Perspektive versteht man einfallsreiche oder witzige Aufnahmen, beispielsweise wenn eine Person im Vordergrund steht und die den schiefen Turm von Pisa wieder geraderückt. Oder eine Person im Vordergrund, die in beiden Händen den Mond wie eine Kugel hält. Der Abstand zwischen dem Motiv im Vordergrund und dem Motiv im Hintergrund wird genutzt, um in der Realität ganz unmögliche Perspektiven zu schaffen.
Kamera Perspektiven können die Bildwirkung betonen. Man muss sich nur
mit den verschiedenen Kameraperspektiven vertraut machen um mit gelungenen Fotos belohnt zu werden.
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samsmith1337 (Mittwoch, 12 September 2018 20:51)
Danke für die nützlichen Informationen. Sehr guter Artikel :)
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